Erster Vergleich: Fanatic Strike vs. SIC RS

Heute hatte ich zum ersten Mal einigermaßen vergleichbare Bedingungen, um auf der Hausstrecke einen ersten Geschwindigkeitsvergleich der beiden Raceboards zu machen.

Hier die jeweiligen Ergebnisse:

Fairerweise sei erwähnt, dass sowohl die unterschiedliche Strömung als auch die Außentemperatur keine 100%ige Vergleichbarkeit ermöglichen. Die Tagesverfassung tut natürlich auch ihr Übriges!

Sofern es die Wetterlage noch ermöglicht, werde ich weitere Vergleiche anstellen, um eine bessere Einschätzung der Geschwindigkeitsunterschiede zu bekommen.

Soviel kann man aber schonmal sagen, das Strike ist das schnellere Flachwasserboard. Beim RS fällt es allerdings leichter sich voll auf’s Paddeln zu konzentrieren, die Zeit wird zeigen wozu die Anpassung an die jeweiligen Boards noch führt.

Hier noch der Link zu den beiden schnelleren Fahrten:

SIC Bullet Air Glide 14.0×28,5 2019

SIC Bullet

Vorstellung

Das Bullet ist mittlerweile schon ein echter Klassiker und erfährt in der 2019-er Version einige Neuerungen, die es zu einem hochinteressanten, sportlichen Tourer machen und einen sehr breiten Einsatzbereich versprechen.

Was einen erwartet, sobald man das Paket um einen Preis von 1299 € öffnet, lässt auch in dieser Preisklasse kaum noch Wünsche offen:

In einer ordentlichen Box in Box Kartonverpackung findet man nebst sehr solide verarbeitetem und mit zahlreichen Features gespickten Boardbag, eine hochwertige Coiled-Leash, eine klassische Bravo HP2 Doppelhubpumpe, eine Standard 9″ Touring Finne mit SIC Logo sowie das obligatorische Repairkit, inklusive Ersatzfinnenplättchen.

#supboardsfuerschwerejungs

Gerade Paddler über 90kg sollten größten Wert auf eine stabile, steife und langlebige Boardkonstruktion legen, um nicht mit der sprichwörtlichen Banane die Füße im Wasser zu haben und starke Stabilitäts-/Geschwindigkeitseinbußen in Kauf nehmen zu müssen. Das Bullet mit seiner hochwertigen Fusion Skin Technologie und gekreuztem Dropstich Aufbau, verzichtet auf jegliche Carbon-Stringer, Spannsysteme und andere Versteifungselemente. Kann das gut gehen? JA! – und wie! SIC hat seine Hausaufgaben gemacht und selbst mit 18psi konnte ich beim verschärften Steifigkeitstest einen sehr guten Wert von lediglich 26mm Durchbiegung ermitteln (150cm Abstand, 97kg Belastung)

Bezüglich der Kippstabilität muss man sich beim Umstieg von sehr breiten Touringboards (34″+) vor allem die ersten zwei, drei Tage eine gewisse Eingewöhnungszeit genehmigen.

Komfort

Der zentrale Tragegriff ist mit Neopren ummantelt und ermöglicht dank des gemessenen Boardgewichts von 12,3kg inkl. Finne einen einfachen Transport.

Das kleine aber gut platzierte, sowie mit 6 D-Ringen in Edelstahlausführung befestigte, Decknetz bietet ausreichend Platz für einen kleinen Drybag, eine Trinkflasche, sowie ein paar Schuhe. Sehr positiv zu erwähnen sei hierbei die kompakte Anordnung des Netzes, welche die Dinge fest an Ort und Stelle hält. Gerade bei großen Decknetzen verabschieden sich Trinkflaschen schnell beim ungewollten Abstieg.

Am Ende des Diamond-Cut Deckpads findet sich noch eine einfache Leash-Öse, zusätzliche Tragegriffe, oder ein Kickpad sucht man aber vergebens.

Geringe Durchbiegung und solide Wasserlinie, sanfter Nose-Rocker

SPEED

Versprochen habe ich mir vom Bullet ein Board, mit dem ich auf meiner Hausrunde (3,7km) eine Pace von 7:30 (8km/h) erreichen kann und dabei aber nicht auf Touringqualitäten verzichten muss. Ob dieses Ziel im Laufe der Saison noch erreicht wird, muss die Zeit zeigen.

Selbst bei schnellen Sprints erreicht man aufgrund des guten Shapes und der hohen Steifigkeit sehr hohe Geschwindigkeiten. Vor allem der saubere Wasserabriss des PinTails verhindert ungewollte Walzen, die das Board bremsen könnten.

Erste Geschwindigkeitstests schüren Hoffnung, dass die 7:30 Pace bald erreicht werden kann 😉 Das Limit ist derzeit eindeutig der Fahrer und nicht das Material 😀

Im Sprint kommt die großvolumige Nose des Boards aus dem Wasser, das “spitze” PinTail geht auf Wasserniveau und bei der Rückholphase des Paddels reißt das Wasser sauber ab.

Mit Worten lässt sich dieses Verhalten schwer beschreiben, Bilder sagen mehr als tausend Worte hat mal jemand gesagt, also seht selbst:

Am Fluss

Im Vergleich zu sehr breiten, kippstabilen Flusstouringboards, wie dem Fanatic Rapid Air Touring, hat man mit dem Bullet den großen Vorteil auch bei stärkerer Strömung gut flussaufwärts paddeln zu können, ohne sich am Flussrand bewegen zu müssen. Bei stärkeren Wasserwirbeln ist allerdings größere Vorsicht geboten und auch Step Back Turns erfordern wesentlich mehr Feingefühl und Übung.

Die wirklichen Stärken des Bullets liegen aber eindeutig im sehr breiten Einsatzbereich, der von Downwind bis Race, bei jedweder Bedingungen reicht.

Fazit

Das Bullet ist eine Wucht, es geht mächtig vorwärts und motiviert seinen Fahrer auch größere Distanzen in Rekordzeit zurückzulegen. Der breite Einsatzbereich spricht vor allem erfahrenere Fahrer an, die einen sportlichen, gut verarbeiteten Wegbegleiter für alle Gewässer suchen.

  • Bewährter, vielfach optimierter Shape
  • Top Verarbeitung, hochwertige FST, DSC,DSW Bauweise
  • Hohe Steifigkeit (26mm Drop)
  • Guter Geradeauslauf
  • Schnörkelloses Design
  • Komplette Ausstattung
  • Vielseitiger Einsatzbereich
  • Maximaldruck von 20psi zulässig

Nachtrag 17.08.2019

Mittlerweile habe ich einige Kilometer und viele Stunden auf dem Bullet verbracht und auch mein gewünschtes Ziel einer Pace unter 7:30/km mehrfach erreicht.

Hier mein bisheriger Rekord auf meiner “Hausstrecke”:

Das Bullet ist für mich das ideale iSup und lässt derzeit kaum Anlass zur Kritik, Naish baut mit der 2020-er Serie nochmal steifere Boards welche sicher auch eine interessante Alternative darstellen, aber die Vielseitigkeit und der “smoothe” Glide des Bullet sind schon absolute Spitzenklasse.

Eine Ultraleichte Carbonfinne könnte natürlich auch der Grund für reproduzierbare Bestzeiten gewesen sein, den wirklichen Unterschied stelle ich aber vor allem bei stärkeren Wirbeln fest, wo das Board deutlich weniger ins Wanken gerät.

Mittlerweile standen auch ein paar Tests mit Hardboards an der Tagesordnung und auch hier kann das Bullet immer noch sehr gut mit, selbst das SIC RS 14×24,5 kann ich derzeit kaum schneller bewegen wenn das Wasser ruhig ist.

Wenn ihr Fragen habt, gerne einen Kommentar hinterlassen, ich werde versuchen so gut wie möglich darauf einzugehen!